Katzen Newsletter - 28

Transponder und chippen: Die 8 größten Irrtümer

 

Um den Transponder, umgangssprachlich auch Mikrochip genannt,
ranken sich immer noch viele Halbwahrheiten und Fehlinformationen.
TASSO liefert die Fakten zu dem knapp 12 Millimeter großen Gegenstand,
der unter Umständen das Leben Ihres Tieres retten und es schnell wieder zu Ihnen zurück bringen kann.


Behauptung Nummer 1: Der Mikrochip strahlt

Das ist schon aus technischen Gründen nicht möglich.
Der Transponder besteht aus einer Biopolymer- oder Glaskapsel, die eine Kupferspule und einen Mikrochip enthält.
Die Kupferspule wird für Sekundenbruchteile durch harmlose Radiowellen aktiviert,
wenn ein Lesegerät in die Nähe kommt, und wirkt als Antenne.
Auf dem Mikrochip ist die individuelle Nummer des Transponders gespeichert.
Eine Batterie, ein Akku oder eine andere eigene Energiequelle, wie zum Beispiel in einem Mobiltelefon, ist nicht vorhanden.
Und ohne Energie kann keine dauerhafte Strahlung entsendet werden - der Transponder verhält sich also absolut passiv. 


Behauptung 2: Der Transponder wandert

Bald nach dem subkutanen (unter die Haut) Injizieren des Transponders beim Tierarzt
an der linken Halsseite (das ist der internationale Standard) beginnt dieser mit dem umliegenden Gewebe zu verwachsen.
Der Transponder ist aber mit einem Gewicht von deutlich unter 1 Gramm im Allgemeinen zu leicht,
um sich durch die Schwerkraft vom Injektionsort wegbewegen, also "wandern" zu können.
In seltenen Fällen kann dies zwar trotzdem einmal passieren, aber auch dann besteht keine Gefahr für das Tier.
Denn aus anatomischen Gründen kann der Transponder die Gewebeschichten direkt unter der Haut nicht eigenständig verlassen.
Keinesfalls wandert er beispielsweise in das Herz oder das Gehirn - es sei denn, er wäre dort direkt injiziert worden.


Behauptung Nummer 3: Das Einsetzen des Transponders ist schmerzhaft

Das fachkundige Injizieren des Transponders beim Tierarzt ist vergleichbar mit einer Impfung.


Behauptung Nummer 4: Der Mikrochip erzeugt Krebs

Nicht selten werden Tierhalter mit Berichten verunsichert, wonach der Chip Tumore hervorrufen soll.
Belastbare Studien dazu fehlen allerdings bis heute. Allein bei TASSO sind über 6 Millionen Tiere registriert.
Würde der Chip Krebs auslösen, würden wir das als eine der ersten erfahren.
Wird der Chip sach- und fachgerecht implantiert, verursacht er keine Schäden.
Bei unsachgerechter Injektion kann es dagegen in seltenen Fällen vorkommen, dass sich Entzündungen bilden,
was aber dann nicht ursächlich am Transponder liegt.


Behauptung Nummer 5: Der Mikrochip kann Blutgefäße und Organe verletzen

Wahr ist, dass der Chip so flach unter die Haut in das Gewebe injiziert wird,
dass keine Nerven, Organe oder Gefäße verletzt werden können. Der Chip verwächst mit dem Gewebe.


Behauptung 6: Auf dem Transponder ist die Adresse des Halters gespeichert

Der Transponder zeigt beim Ablesen eine 15-stellige Nummer.
Die ersten drei Ziffern geben den Ländercode nach ISO-Standard wieder.

So steht z.B.
276 für Deutschland
040 für Österreich
756 für die Schweiz
056 für Belgien
528 für die Niederlande
250 für Frankreich
380 für Italien
724 für Spanien
826 für England

Anhand dieser Nummer kann man erkennen, wo der Chip hergestellt wurde.
Dann folgt eine Null, die darauf folgenden nächsten drei Ziffern sind der Herstellercode,
und schließlich kommen die übrigen acht Stellen.

Weitere Daten sind bei den derzeit verwendeten sogenannten "read-only" Transpondern nicht vorhanden,
und das ergibt sich aus einem ganz praktischen Grund:
Der Transponder wird vom Hersteller zu Tausenden produziert und an die Tierärzte verkauft.
Bei der Herstellung ist daher völlig offen, welcher Transponder überhaupt zu welchem Tierarzt kommt,
und erst Recht ist nicht zu wissen, welchen Transponder aus seinem Vorrat der Tierarzt dann in welches Tier injiziert.

Irgendwelche weiteren Daten außer der Identifikationsnummer könnten also - wenn überhaupt
bestenfalls vom Tierarzt auf den Transponder gebracht werden, wenn dieser weiß, welches Tier den Chip erhält.
Wie sollte das in Gegenwart des Tierbesitzers ohne dessen Kenntnis möglich sein, und warum sollte es jemand tun?
Noch bedeutsamer aber ist, dass der theoretisch noch auf dem Mikrochip vorhandene Speicherplatz
ohnehin bei der Produktion irreversibel zerstört wird, um eben dies zu verhindern.


Behauptung Nummer 7: Mit dem Transponder kann das Tier geortet werden

Das wird in der Tat sogar von einigen Menschen gewünscht.
Wahr ist aber, dass der Transponder wie schon besprochen keine eigene Energiequelle hat
und selbst aktiv keine Strahlung abgibt, und ohne eine solche ist eine Ortung nicht möglich.


Behauptung Nummer 8: Der Transponder muss nach einigen Jahren ausgetauscht werden

Der Chip bleibt ein Leben lang im Tier und behindert es in keinster Weise
Ein Austausch ist nicht nötig, da der Chip keine Batterie enthält,
sich nicht abnützt und auch bei Verletzungen des Tieres nicht zerstört wird.

 

Quelle

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