Abschied von "Sir Charly"

 

Es war im Oktober 2003 als mich meine Ex Freundin anrief

und mir mitteilte das was mit Charly nicht stimmte.

Er fraß sehr viel, ob Trockenfutter, Nassfutter oder Leckerlie, er trank auch sehr viel.

... dabei nahm er nicht zu ... viel schlimmer ... er nahm zusehens ab ...

Der Tierarzt stellte nach einer umfassenden Untersuchung eine leider schon fortgeschrittene

Niereninsuffizienz fest, dies könnten Katzen im hohen Alter schon mal bekommen.

Der Tierarzt schätzte Charly wiederholt auf ca. 16 - 18 Jahre.

Leider könnte man an dieser Krankheit nicht viel machen, außer als auf seine Ernährung zu achten.

Es gäbe da auch noch die Möglichkeit einer Infusions- und Spritzen Behandlung,

diese Maßnahmen würden aber Kater Charly`s  Ende nur hinaus zögern.

 

Wir stellten Charly`s  Ernährung dennoch um und spritzen Ihm 2x wöchentlich NeyNephrin.

Diese Behandlung ging auch bis Anfang Dezember 2003 ganz gut, aber Charly baute trotzdem ab.

Wir ließen Charly von einem zweiten Tierarzt erneut checken.

Die Tierärztin bestätigte zum Teil den Befund des Vorgängers, aber es kam noch was dazu.

Charly`s  Blutuntersuchung bzw. Werte waren absolut nicht in Ordnung.

Er litt unter Blutarmut, seine Werte waren total im Keller, es gab kaum eine neue Blutbildung

und dies konnte nicht nur von der Niereninsuffizienz her kommen.

Die Tierärztin ließ Charly`s  Blut erneut und gezielt untersuchen,

denn sie hatte einen schlimmen Verdacht.

... und nun kam der nächste Schock ...

 

Der arme Charly hatte Katzen - Aids !

 

Er konnte sich nur vor unserer Zeit infiziert haben, denn er war ja aus dem Tierheim

und bei uns nur in der Wohnung, keiner wußte wo Charly vorher war.

Laut Aussage der Tierärztin und aufgrund der Blutwerte pfiff Charly aus dem letzten Loch,

er wog nur noch ca. 1,9 kg, ließ manchmal unter sich und schien manchmal abwesend.

Er kam aber auf Zuruf, war verschmust wie eh und jeh, er schnurrte dabei

und schaute einen dabei mit seinen treuen Kulleraugen an.

 

Vor Weihnachten fing Charly an vermehrt zu miauzen,

er konnte manchmal sein Essen nicht mehr bei sich behalten,

er schien vermehrt abwesend und auch wieder klar,

er konnte nicht mal mehr richtig auf die Küchenplatte springen,

er lag nur noch an der sehr warmen Heizung und sein Blick schien müde.

 

... wir machten uns sehr ernste Sorgen & Gedanken ...

 

Meine Ex Freundin und ich wollten Charly auf keinen Fall leiden lassen,

denn Charly wurde von Tag zu Tag kraftloser.

Wir überlegten wann in so einem Fall der richtige Augenblick gekommen ist,

... aber wann ist das ... ???

 

... beenden wir sein Leben zu früh, hätten wir noch was von Ihm haben können ...

... beenden wir es zu spät, nur damit wir noch was von Ihm haben, leidet er nur unnütz ...

... so eine Entscheidung fällt nicht leicht ...

 

Wir sprachen noch mal mit der Tierärztin, die uns sehr verständnisvoll und einfühlsam beraten hat.

Charly`s  Blutwerte allein und seine schlechte Verfassung

sprachen aber leider eine deutliche Sprache.

 

... am 29.12.2003 gingen wir drei gemeinsam den letzten Weg ...

Als ob er wußte was los ist, inspizierte er vorher seine Wohnung bzw. sein Revier noch mal sehr gründlich

und ging danach auch sehr zügig in die schon bereit gestellte Transportbox.

... Ob er schon was ahnte ? ...

Beim Tierarzt angekommen zeigte sich Charly sehr sanft und bereitwillig.

Nach der Injektion setzten sich meine Ex und ich auf eine Couch in der Praxis

und ich legte Ihr Charly auf Ihren Wunsch hin auf den Bauch.

Charly wurde müde, aber er wollte dennoch alles mitbekommen, er beobachtete uns beide,

dies tat er auch schon sehr intensiv auf der Autofahrt zur Tierärztin.

Wir redeten leise mit Charly & streichelten & kraulten Ihn in seinen letzten langen Schlaf.

Die Tierärztin konnte nach einiger Zeit keinen Puls bzw. keine Herztätigkeit mehr feststellen.

Mit schweren Herzen und viel Wasser in den Augen verließen wir die Tierarzt Praxis.

... am 29.12.2003 ließen wir unseren Kater Charly schweren Herzens einschläfern ...

 

Wir haben Charly einen Tag später im Garten hinterm Haus beerdigt,

denn die Tierkadaververwertungsanstalt kam für Charly überhaupt nicht in Betracht.

 

Den letzten Gang mit seinem Haustier ist niemandem zu wünschen,

aber er ist dennoch unvermeidlich & sehr schmerzvoll wenn man sein Tier liebt ...

... aber dies versteht nur ein Tierfreund ...

... in stiller Trauer um Charly ...

"Mama & Papa"