"Lady Minka`s" Krankheiten

 

Minka, Balu und Gizmo haben sich mit der Zeit verstehen gelernt.

Es gibt zwar hier und da noch ein paar Rangeleien, dies ist aber völlig normal.

Inzwischen haben wir sechs die Wohnung gewechselt so das für jeden der Rabauken

min. ein Zimmer zur Verfügung steht, wohin Sie sich zurückziehen können.

Auch unser Neuzugang, die Gina, wurde liebevoll von den dreien adoptiert.

 

Das Minka seit 2004 an Alters - Diabetis zu leiden hat ist ja bekannt

und meine Befürchtungen das die Krankheit langsam auf den Rest der Organe übergreift

und diese schädigt, bestätigte sich Mitte 2007.

 

Wir dachten schon Minka hätte sich irgendwie vertreten, oder ist bei Springen falsch aufgekommen,

aber unser Tierarzt diagnostizierte eine Athrose in beiden Hüftgelenken.

Am Anfang kam Minka aber noch ohne Medikamente aus, dies änderte sich aber im April 2008.

Minka konnte sichtlich schlechter laufen, sie sprang nicht mehr und ihr Gang war einfach sehr behäbig und vorsichtig.

Minka trank auch sehr viel, dementsprechend war die Toilette auch immer sehr getränkt,

aber dies hatte wohl eher was mit ihrer Diabeties zu tun.

 

Die Untersuchung beim Tierarzt ergab nun; Minka brauchte Medikamente gegen Ihre Athrose.

Der Tierarzt verschrieb Ihr "Metacam", Minka bekam jeden Morgen drei Einheiten ins Mäulchen gespritzt.

Minka war Anfangs damit nicht so einverstanden, Kratzer und Bisse bestätigten dies.

Mit der Zeit aber lies Ihr Widerstand nach, aber auch Ihre Beschwerden.

Sie tollte wieder mit den anderen herum und es ging Ihr sichtlich besser.

 

Mitte 2008 wunderten wir uns darüber wer wohl sein kleines Geschäft neben der Katzentoilette erledigt hatte.

Hatte hier irgendwer protestiert, wer von den Kiddy`s war es und was war der Grund ?

Spätere Beobachtungen ergaben das es Minka war, aber warum ?

Naja, soll schon mal vorkommen !

Minka legte dann zeitweise ein sonderbares Verhalten an den Tag bzw. Nacht.

Sie lief planlos und suchend in der Wohnung umher, sie wußte anscheinend nicht wo sie war.

Kurze Zeit später war wieder alles okay, so schien es.

Die Untersuchung beim Tierarzt ergab; Minka hat ab und zu eine "Desorientierung", dies kann in Ihrem Alter schon mal auftreten.

Minkas Alter war nicht ganz eindeutig, da wir vom Tierheim zwei unterschiedliche Aussagen haben.

Einmal ist sie laut Papieren 1991 und zum anderen 1993 geboren, wäre also 16 bzw. 18 Jahre jung.

Wir sollten dies mal weiter beobachten und wenn es schlimmer würde, wieder melden.

Minka`s "Desorientierungen" traten mal hier mal da auf; warum, weshalb und wie lange war nicht einzustufen.

Anfang 2009 war Minka`s "Desorientierungen" zum ersten Mal besonders schlimm.

Der Tierarzt machte eine eingehende Untersuchung, auch die Blutwerte wurden untersucht.

Ohwei; hierbei stellte sich heraus das Minka`s Nierenwerte sehr aus der Toleranz gefallen waren.

Minka`s Nieren arbeiteten nur noch eingeschränkt und nun kamen mir die Erinnerungen an Kater Charly wieder hoch.

Kater Charly mußte wegen Niereninsuffizienz eingeschläfert werden und war auch zwischen 16 und 18 Jahre jung.

Diabeties, Athrose, Desorientierung und nun die Nieren !

Was hat unsere Minka denn verbrochen das sie all diese Krankheiten bekam ?

Minka kriegte nun auch noch spezielles Katzenfutter, damit ihre Nieren bei der Eiweißverdauung weniger belastet werden.

Man sollte nun meinen und sich wünschen das Minka`s Leidensgschichte zu Ende ist !

 

Der April 2009 zeigte wieder einmal das ein Tierfreund auch traurige Momente mit seinem Schützling durchleben muß.

Als wir Montags von der Arbeit nachhause kamen begrüßten wir wie immer unsere vier Rabauken.

Bei Minka stellten wir aber dann im Laufe des Tages sonderbares fest;

Sie konnte anscheinend generell schlecht sehen und orientierte sich mehr auf unsere Sprache und auf ihre Nase.

Sie lief teilweise an der Wand entlang, nahm anscheinend nur noch schattenweise ihre Umgebung wahr

und erschrak sich sichtlich wenn Balu, Gizmo oder Gina plötzlich vor ihr standen.

Wir nahmen an, das dies mit ihrer "Desorientierung" zu tun hat und beobachteten sie weiter.

Der nächste Tag aber versprach keine Besserung; Minka`s linkes Auge war blutunterlaufen und das andere leicht trübe.

Also; wieder ab zum Tierarzt, der untersuchte sie sehr eingehend und entnahm Blut.

Er wollte Minka über Nacht bei sich in der Klinik lassen, um sie so besser beobachten zu können

und auch um die Blutwerte bezüglich der Diabeties stündlich bestimmen zu können.

Am nächsten Tag holten wir Minka wieder in der Klinik ab und sprachen ausführlich mit dem Tierarzt.

Er meinte das es wohl eine Virusinfektion ist, denn die Blutwerte sprechen dafür.

Minka bekam dafür die entsprechenden Medikamente gespritzt und hofften das sie auf die Behandlung anspricht.

Wenn dies nicht der Fall ist müßte wohl das eine Auge entfernt werden,

denn wenn sich die Augen verändern ist es kein gutes Zeichen.

Dies teilte uns der Tierarzt mit einem sehr ernsten und nachdenklichem Gesichtsausdruck mit.

Ab diesem Zeitpunkt hatten wir wirklich Angst um unsere Minka und befürchteten schon das Schlimmste.

Minka bekam noch zwei weitere Spritzen und ihre Augen wurden wieder besser.

Aber zwei Tage später, es war der Mittwoch vor Ostern, war ihr rechtes Auge blutunterlaufen und ihr linkes war sehr weit geöffnet.

 

Was war bloß mit unserer Minka los ?

Minka war schon in letzter Zeit sehr schmusig und anhänglich gewesen, sie kam nachts ins Bett und auch tagsüber suchte sie ständig unsere Nähe.

Sie ließ sich lange und ausgiebig kraulen und schnurrte sehr heftig dabei.

Minka war sonst immer nur sehr kurz angebunden, ließ sich sonst nur ca. 5 Minuten kraulen und weg war sie.

Aber jetzt ?

 

In der Klinik war man langsam ratlos und wir waren uns einig das sie eine weitere Spritzenkur bekommen sollte.

Diesmal aber waren wir sehr ernst und teilten dem Tierarzt mit, das wir Minka auf gar keinen Fall leiden lassen wollen,

und das es Minka mit all ihren Krankheiten eh schon schwer genug hat.

Diesmal behandelte Minka eine Tierärztin, Minka wurde von ihr nochmalig eingehend untersucht,

die Reflexe, die motorischen Fähigkeiten und wir schilderten ihr unsere Beobachtungen über Minka.

Alle Wehwehchen von Minka könnten auch auf einen Hirntumor hindeuten,

dies wäre aber nur mit Hilfe eines CT`s feststellbar, aber die Aussichten dies bei einer Katze mit Erfolg zu operieren wären sehr gering.

Wenn so ein Tumor wächst ist in einem kleinen Katzenkopf nicht viel Platz und er drückt aufs Hirn, Ausfallerscheinungen inbegriffen.

Wir waren über ihre Diagnose nicht verwundert, sondern fühlten uns nur bestätigt, weil wir dies auch schon in Betracht zogen.

Minka bekam jetzt aber nochmalig eine Spritzenkur um ihr vielleicht eine letzte Chance zu geben,

denn die hatte sie auf jeden Fall noch verdient, denn vielleicht war es doch noch nicht soweit.

So waren wir über die Ostertage täglich in der Tierklinik und Minka bekam ihre Spritze,

ihr Zustand war von Tag zu Tag anders, mal gut mal weniger gut.

Sie war auch sehr anhänglich und verschmust, wie oben schon beschrieben.

 

Es war die Nacht von Ostermontag auf Dienstag die wir wohl nie vergessen werden.

Wir wurden so gegen ca. 2:00 Uhr nachts wach, wir hörten so ein grunzen und röcheln.

Es war Minka die zwischen uns im Bett am Kopfende lag.

Sie lag da, hielt ihren Kopf schief, ihr rechtes Auge war zu, ihr Mund war auf und sie rang bzw. röchelte nach Luft.

Ein Anruf in der Tierklinik verschaffte uns wenig Hoffnung; "das hört sich nicht gut an" meinte unsere behandelnde Tierärztin, die gerade Notdienst hatte.

Wir trugen Minka in ihre Transportbox und fuhren in die Klinik.

Die Tierärztin untersuchte Minka kurz und stellte fest das ihre Schleimhäute bereits blau angelaufen waren,

Minka`s Lungen wären wohl soweit in Ordnung, aber sie bekommt nur noch sehr schlecht Luft.

Ihre vorherige Diagnose schien sich zu bestätigen, es war wohl eine "Kopfsache".

Wir schauten uns an und wußten; "Nun war es wohl leider soweit" !

Wir hatten gerade zu Ende gedacht als die Tierärztin uns mit großem Bedauern mitteilte,

das es wohl das Beste und sinnvollste ist Minka`s Leiden jetzt zu beenden.

Mit schwerem Herzen, aber mit vollstem Verständniss, stimmten wir zu.

Die Ärztin setzte ihr die erste Injektion und Minka wurde ganz langsam müde.

Wir redeten leise mit Minka & streichelten & kraulten Sie in ihren letzten langen Schlaf.

Die Tierärztin konnte nach einiger Zeit keinen Puls bzw. keine Herztätigkeit mehr feststellen.

Sie riet uns für die zweite Spritze mal eben weg zu schauen und als wir uns wieder umdrehten war alles endgültig vorbei.

Minka wurde am 14.04.2009 um 03:05 Uhr eingeschläfert.

 

Wir verabschiedeten uns von Minka und mit schweren Herzen und viel Wasser in den Augen verließen wir die Tierklinik.

Am nächsten Morgen holten wir Minka ab und fuhren zu einem Bestatter nach Dormagen um sie dort einäschern zu lassen.

Wir haben Minka eine Woche später in unserem Garten hinterm Haus beerdigt,

denn der Freigang auf der Terasse und der Ausblick in den Garten war für sie das Schönste und den hatte sie mit am liebsten.

 

... in stiller Trauer um Minka ...

"Mama & Papa"